Verfasst von: sabrina | 7. Februar 2011

Schluss mit lustig

~ 7 Februar 2011 ~

Nachdem ich jetzt von verschiedenen Leuten mehrmals darauf aufmerksam gemacht wurde, wie lustig, unterhaltsam und geistreich dieser schöne Blog hier doch ist, dachte ich mir, dass ich euch schon seit langem ein Update aus meinem lustigen, unterhaltsamen und geistreichen Leben schulde – zumal sich seit dem letzten Jahr Eintrag ganz schön viel ereignet hat.

Ich will jetzt gar nicht erst versuchen, mich mit Ausreden* undEntschuldigungen herauszureden – Fakt ist: ihr musstet lange auf ein Update warten.

[*Allerdings muss ich an dieser Stelle anmerken, ich hätte da ein paar echt gute Ausreden auf Lagen: mein Job z. B., der viel Zeit in Anspruch nimmt. Und nochmal mein Job. Ich hatte nämlich den Mitte-Dezember-Post ganz planmäßig fast fertig, aber weil ich mich damals, als ich noch Student und unterfordert war, idiotischerweise dazu entschlossen habe,diesen Blog zweisprachig zu machen, bedeutet das ja, dass ich meine Posts immer übersetzen muss – und Übersetzen ist nun eben schon einmal das, was ich im Büro den ganzen Tag mache. Hinzu kommt, dass ich ja, wie ihr wisst, einen sehr ausschweifenden Schreibstil habe, weshalb es immer Lichtjahre dauert, bis so ein Blogpost fertig und übersetzt ist und… – nun ja, bevor ihr alle den Faden verliert, habt ihr mir sicher alle verziehen und wir können mit dem eigentlich Thema weitermachen: mein wundervolles Leben!]

Mein wundervolles Leben besteht zu 85% aus Job, 10% Leben mit meiner Mitbewohnerin mit Psycho-Anwandlung und zu 5% aus Schlaf.

Was meinen Job betrifft durfte ich vor Weihnachten endlich einmal das machen, was man mir schon bei meinem Bewerbungsgespräch im Juni versprochen hatte: zu einem Screening und einer Pressekonferenz zu gehen. Ich vermute ja, dass man mich dorthin geschickt hat, weil es sich um einen Kinderfilm handelte, den keiner der Leute vom English Desk (die ständig zu den coolsten Sachen gehen!) sehen wollte, aber egal.

Der Film war lala, die Pressekonferenz umso cooler, denn ich saß ungefähr einen Meter von Emily Blunt, Black Jack und Emily Connolly entfernt. Das war allerdings die einzige Pressekonferenz, zu der ich bisher gehen konnte und es wird wohl voraussichtlich auch die letzte sein.

Mein Job findet nämlich nach wie vor hauptsächlich (also immer eigentlich) am Schreibtisch statt, wo ich nach wie vor das Gegenteil von dem mache, was ich bei meinem Studium gelernt habe.

Gelegentlich setze ich meinen Computer außer Gefecht.

Nein, das war eine Lüge.

Ich setze meinen Computer mit erschreckender Regelmäßigkeit außer Gefecht und sterbe tausend Tode, ehe ich mich traue, reumütig den Techniker zu holen – und noch einmal tausend, bis dieser endlich mein Chaos in Ordnung und den Computer wieder zum Laufen gebracht hat.

Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung (schon wieder!) sagen, dass ich meist nicht einmal etwas dafür kann, wenn der Computer abnippelt.

Neulich hat er sich einfach aufgehängt und die Mouse blieb stehen.

Konnte ich nichts dafür.

(Blöd nur, dass ich nicht selbst drauf gekommen bin, ihn herunter- und wieder hochzufahren und dafür eben besagten Techniker holen musste – der mir daraufhin gleich noch eine neue Mouse mitbrachte.)

Oder heute, als ich den spanischen Ordner versehentlich löschte und eine Stunde lang Panik geschoben habe.

Der Techniker konnte auch nichts mehr machen – alle Dateien waren zerstört.

Bis dann (eine Stunde später!) einer der Kollegen aus der anderen Seite des Raumes fragte, was denn der spanische Ordner in seinem Ordner zu suchen habe – und sich herausstellte, dass ich den spanischen Ordner gar nicht komplett gelöscht, sondern nur unabsichtlich in den Ordner meines Kollegen verschoben hatte.

Ich versuche ja immer die positive Seite an all diesen Dingen zu sehen: der Techniker hat meinetwegen eine Daseinsberechtigung, denn ohne seine Fähigkeit, meinen PC aus- und wieder einzuschalten, wäre ich echt aufgeschmissen.

Abgesehen meiner übermenschlichen Fähigkeit, Computer zu schrotten, ohne sie zu schrotten, gibt es ein neues Phänomen, das mich umgibt: mysteriöser Muskelkater.

Das mag jetzt komisch klingen, aber ich schwöre, ich hab seit Mitte Dezember keinen Sport mehr gemacht (schlecht, sehr schlecht, ich weiß) und habe trotzdem heute Muskelkater.

Und zwar hinten an meinen Oberschenkeln.

Keine Ahnung, woher.

Ich dachte immer, Muskelkater bekommt man, wenn man Muskeln beansprucht, die man sonst kaum benutzt… aber in welcher Welt leben wir denn, wenn man jetzt schon Muskelkater vom Nichtstun bekommt??? (Ich tendiere dazu, den Klimawandel verantwortlich zu machen, denn der scheint ja immer schuld zu sein).

Dieser Muskelkater schränkt mich jetzt natürlich ein klein wenig ein… diese Woche habe ich nämlich viel vor.

Über die Weihnachtstage habe ich nämlich beschlossen, England den Rücken zu kehren.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieses Land einfach nicht das Richtige für mich ist.

Zu konservativ, zu anonym, zu gediegen.

Der erste Eindruck, den ich in meiner ersten Woche hier bekommen habe, als ich fünf Supermärkte abklappern musste, ehe ich ein bisschen Grünzeug fürs Abendessen fand (und das in einem Land, in dem man aus gesundheitlichen Gründen kein Fleisch kaufen kann, wenn man sich nicht zumindest den Magen verderben will), hat sich eben leider bestätigt: England ist einfach nichts für mich.

London ist cool und alles und ich habe wirklich nette Leute hier kennengelernt, aber ich könnte auf Anhieb eine Hand voll Orte aufzählen, an denen es sich netter leben lässt als hier – meiner Meinung nach jedenfalls.

Aus dem Grund werde ich am Sonntag (ja, diesen kommenden Sonntag – wenn ich mich erstmal entschieden habe, geht‘s schnell!) zurück nach Stuttgart fliegen und ins gemütliche Schwabenland zurückziehen.

Was das betrifft, ist es also durchaus von Vorteil, dass ich einen Job habe, den man vom Schreibtisch aus machen kann, denn so kann ich nach wie vor meinen Job machen, aber muss eben nicht in London leben.

Zumal sich das Leben mit meiner Vermieterin (ihr erinnert euch vielleicht: Mitte 50, Psychologin, seit ein paar Jahren arbeitslos, einziger Lebensinhalt: Sabrinas Leben schwer machen) auch nicht gerade als Zuckerschlecken entpuppt hat.

Ich sehe solche Sachen ja ziemlich locker, aber ganz ehrlich: selbst in Wellington im Studentenwohnheim mit der drogen-nehmenden Asiatin war das Leben lustiger.

Wie auch immer.

Bis ich am Sonntag ausziehen kann, muss ich noch ganz schön viel organisieren.

Mein Hauptproblem: mein Gepäck.

Ich habe ja wirklich nie viel Gepäck, aber irgendwie ist es auf dem Weg nach Deutschland immer komplizierter, alles zu transportieren, als es auf dem Weg in das andere Land gewesen war.

Nun habe ich dieses große Paket, in das ich gestern schon einmal ein paar Sachen gepackt hab – und schwupps, war es voll und dabei hab ich noch nicht einmal meine Töpfe und Backformen und die Rührschüssel drin! Tja.

Und nicht zu vergessen die Biografie von Keith Richards, die wiegt ja schon einen halben Zentner und ist so groß wie ein Grabstein. Hm.

Ich schätze, was das betrifft, werde ich meinem Erfindungsreichtum noch freien Lauf lassen.

Ich war ja neulich schonmal bei der Post – der schönen Royal Mail – um das erste Paket abzuschicken.

Ich schätze, ich habe damit mindestens für Kate Middletons Brautkleid oder das Menü für die Hochzeitsgäste von ihr und Prinz William gezahlt, denn das schöne Päkchen (knapp über vier Kilo) hat mich 50 Pfund gekostet.

Ganz im Ernst, da hätte ich wahrscheinlich von Wellington aus mein Bett oder ein Bücherregal samt Inhalt aufgeben können oder sowas und es wäre immer noch günstiger gewesen!

Umziehen ist immer eine Freude und mir graut es schon vor Sonntag, wenn ich meinen ganzen Krempel auch noch einmal durch die ganze Stadt zum Flughafen schleifen muss. Und London ist grooooooß…

Verfasst von: sabrina | 2. Dezember 2010

01/12/2010 ~ Winterzauber

~ 1 December 2010 ~

So meine Lieben! Der November ist vorbei, der NaNoWriMo auch, die 50.000 hab ich geknackt und jetzt kann ich endlich auch wieder was anderes schreiben. Diesen schönen Blog zum Beispiel.

Also zu erst einmal muss ich sagen, dass ich seit Bruce Springsteen niemand Tolles mehr gesehen habe. Okay, neulich war Jake Gyllenhaal-Tag, da sind auf der Hauptstraße in Kentish Town voll viele Typen rumgelaufen, die aussahen wie Jake Gyllenhaal, aber das waren eh nur Doppelgänger, die halt zufällig so aussahen (wenn einer davon doch der echte gewesen sein sollte, hab ich voll was verpasst) und vor kurzem hab ich nen Fernsehmoderator gesehen (aber den hätt ich eh nicht erkannt, wenn meine Kollegen nicht dabei gewesen wären und mich darauf aufmerksam gemacht hätten).

Aber na ja – Bruce Springsteen ist ja auch ziemlich schwer zu toppen und da es Jon Bon Jovi für unter seiner Würde hielt, sich in meiner Nähe blicken zu lassen, als er an dem gleichen Wochenende ebenfalls in London war, habe ich in Bezug auf Stars recht wenig zu erzählen.

Also nachdem mich seit rund zehn Tagen alle Freunde aus den verschiedensten Ecken Deutschlands mit ihren Wettermeldungen gequält haben („Sabrina, bei uns hat‘s Schnee“) und mir auch sonst jeder von der weißen Winterpracht vorschwärmen musste beziehungsweise mich darauf ansprach (Freunde aus Neuseeland: „Und, hast du schon deinen Schnee, Sabrina?“) – war er jetzt endlich da!

Blick aus meinem Fenster am Dienstagmorgen!

Pünktlich zum letzten Novembertag bin ich am Dienstag aufgewacht und (eine halbe Stunde zufrüh!) aus dem Bett gesprungen und zum Fenster gerannt, weil es schneite.
Endlich, endlich. Ich hab ja hier mittlerweile schon einen gewissen Ruf, muss ich sagen. Der Typ am Kaffeestand (ja, die Typen an den Kaffeeständen nehmen immer ziemlich schnell einen Teil in meinem Leben ein) meinte heute Morgen schon augenzwinkernd, dass er die Kälte aushalten könnte, wenn es wenigstens dafür schneit, als ich ins Büro kam, bemerkte mein Chef grinsend, dass ich mich sicher des Schnees wegen so freue und einer meiner Kollegen kam extra einmal quer durchs Büro gelaufen, um mich darauf hinzuweißen, dass es Schnee hat. Und ich bin für den Rest des Tages mit eben jenem Grinsen auf dem Gesicht herumgelaufen, was mir zugegebenermaßen von einigen Fremden ein paar ziemlich irritierte Blicke eingebracht hat, aber egal.

Eines muss ich aber klar stellen: Wenn ich von „Schnee haben“ rede, dann ist das die „Ich-hab-die-letzten-zwei-Weihnachten-am-Strand-und-bei-30°-im-Schatten-verbracht“-Definition von Schnee, nicht die gängige „Es-hat-Schnee-hol-die-Skier-raus“-Variante. Es heißt also lediglich so viel wie: es war bewölkt und der Niederschlag, der niederschlug, schlug in kristalliner, weißer Form nieder, die kein Hagel war. Schneeflocken eben.

Aber das ist auch schon alles. Als ich aufwachte, war unsere Straße „gezuckert“, aber bereits 5 Minuten, nachdem ich das Haus verlassen und im Büro angekommen war, war so ziemlich alles davon mehr oder weniger Schneematsch. Oder eigentlich nur noch Matsch. Was bedeutet, dass morgen früh wahrscheinlich alles einfach nur spiegelglatt sein wird, aber egal. Es ist Winter.

Wenn ihr euch an letztes Jahr erinnert, als ich noch im Tochterland – oder wie nennt man das denn, das Gegenstück zum Mutterland? England ist Neuseelands Mutterland, dann muss doch Neuseeland Englands Tochterland sein, oder? Ich weiß, dass man von Deutschland vom Vaterland spricht, aber alle anderen Nationen habe diesbezüglich eine matriarchistische Struktur, oder?- … nun ja, ich war also letztes Jahr noch im Land der Kiwis und die Weihnachtszeit nahte, versuchte ich verzweifelt mich mithilfe von Wham! (ja, so verzweifelt war ich, dass ich mir „Last Christmas, I gave you my heart but the very next day you took it away“ in der Dauerschleife reingezogen hab!) und Rudolf‘s Schlittentee in Weihnachtsstimmung zu versetzen.
Nun, letztes Jahr ist der Versuch so ziemlich fehlgeschlagen.
Da war den ganzen Dezember üer „I‘m dreaming of a white Christmas like the ones I used to know“-Stimmung angesagt, die ihren Gipfel mit Atom-Spätzle und viel zu viel Tiramisu am Strand von Nelson fand. Und das Boxing Day-Desaster am nächsten Tag konnte die Weihnachtsstimmung auch nicht mehr herstellen.
Aber es war trotzdem schön. Mein Punkt ist: dieses Jahr war all das nicht nötig, weil ich schon im Oktober bereits auf Weihnachten und Winter eingestellt war. Ich schätze mal, das hat was mit Entzugserscheinungen zu tun oder sowas…

Was mich allerdings an dieser Stelle noch auf etwas anderes bringt: ich habe mich also in jeder Hinsicht weiterentwickelt, ich denke, das kann man so sagen. Ich habe Schnee, ich habe Winter, ich habe ein ordentliches Weihnachten mit meiner Familie (auch wenn ich zugeben muss, dass ich ein bisschen neidisch bin, weil meine Kiwi-Freunde gestern schon bei 30°C am Strand waren und ich auch anmerken muss, dass mir das traditionelle Weihnachts-Lamm fehlen wird), abgesehen davon habe ich einen Job und bin in Weihnachtsstimmung. Und es gibt noch einen Bereich des Lebens, in dem ich mich weiterentwickelt habe: die Wursttheke.
Während ich letztes Jahr im Oktober mich noch von einer Zehnerpackung Würstchen „Geschmacksrichtung Rind“ habe durcheinanderbringen lassen und Heimweh bekam, hab ich dieses Jahr dem Fleisch einfach ganz abgeschworen. Seit Oktober bin ich nämlich Teilzeit-Vegetarier. Ich esse fleischlos – abgesehen von gelegentlichen Hühnchen-Wraps oder Beef-Sandwiches. Aber nach einigen Negativ-Erlebnissen mit „britischem Qualitätsfleisch“ habe ich beschlossen, selbst lieber kein Fleisch mehr zu kaufen und zuzubereiten. So scharf bin ich dann auch nicht auf die Lebensmittelvergiftung…

So, ich hör mir jetzt noch ein paar Mal „Snow is falling, all around me, children playing, having fun…“ an, hoffe auf mehr Schnee und freue mich auf die guten alten Weihnachtsklassiker, die da noch kommen werden (ich denke da an all das, was man so in der letzten Woche des Jahres beziehungsweise den ersten Tagen des neuen Jahres alles so anschaut: „Kevin – Allein zuhaus“, „Kevin – Allein in New York“, „Dinner For One“, „Pfarrer Braun“, das Neujahrskonzert aus Wien, Neujahrspringen…). Ja, dieses Jahr wird es ein ganz traditionelles Weihnachten!

~  ~  ~

Well, guys! November is over and so is NaNoWriMo, the 50k deadline has been knocked down and I can finally write other things again. Like this blog, for instance.

So first of all, I have to say that I have not met any amazing people since Bruce Springsteen anymore. Okay, the other day there seemed to have been Jake Gyllenhaal-day, when there were so many Jake Gyllenhaal-doppelgänger walking up and down Kentish Town Road, but – having said that: those were just lookalikes anyway (unless one of them was the real one, in that case I really would have missed something) and I also saw some sort of TV show host or something (whom I wouldn‘t have recognised if my colleagues hadn‘t told me anyway).

Anyway – topping Bruce Springsteen would have been a quite difficult thing to do anyway and Jon Bon Jovi distained to cross my paths while he was in London the very same weekend as the boss, hence I don‘t really have much news in this regard.

S o for about ten days now all my friends from different areas from Germany have tortured and tormented me with their reports about the weather („Sabrina, we‘ve got snow!“), while everyone else raved about the white beauty and even my New Zealand friends mentioned it („So, Sabrina, have you had your snow yet?“) – so now finally it snowed!

Perfectly on shedule for the last day of November I woke up on Tuesday morning and  jumped out of bed (half an hour too early!) to run to the window, because it was snowing. Finally, finally. I mean, after all I have a certain reputation to keep here, you know. The guy at the little coffee stall (yes, coffee guys always play a very important role in my life) said with a twinkle in his eye he wouldn‘t mind the cold because it was snowing, my boss remarked it must be the snow which caused my happiness and one of my work mates came across the office just to tell me that it‘s actually snowing. So I spent the rest of the day walking around with this big, giant grin on my face, which admittedly confused a few strangers, but nevermind.

However, there is one thing I have to be clear about: when speaking of „having snow“, it‘s actually the „I-spent-the-last-two-Christmasses-by-30°C-down-at-the-beach“-definition of snow, not the usual „We‘ve-got-snow-let‘s-get-the-skies-out“-version. So it actually just means: it was cloudy and the precipitation that precipitated did precipitate in white, crystalline shape and was no hail either. So basically snowflakes. But that‘s all. When I woke up, our street was „dusted with sugar“, but five minutes after I left the house and arrived at the office, most of it had already turned into snow slush. Or, actually, just slush or sludge even. Which means that most likely everything will be extremely icy and slippery tomorrow morning, but nevermind. It‘s winter.

In case you remember what happened last year, when I was stil in the daughter-land (is that what you call it, by the way? The counterpart of the motherland? England is New Zealand‘s motherland, hence New Zealand must be Englands daughter-land, right? I know that only when you speak of Germany you speak of the „fatherland“, as far as I‘m concerned, every other nation has a rather matrifocal structure, right? -…. well, anyway, so last year, I was in the land of the Kiwis and when Christmas was coming up I desperately tried to get myself into Christmas mood by listening to Wham! (yes, I was indeed that desperate that I played „Last Christmas I gave you my heart, but the very next day you took it away…“ all the time!) and drank Rudolf‘s Schlittentee (a German Christmas tea).
Well, as we all know, this approach didn‘t quite come to any results last year.
All December was like „I‘m dreaming of a white Christmas just like the ones I used to know“, which finally ended in a Christmas dinner with nucelar Spätzle and way too much tiramisu at Tahunanui Beach in Nelson. And even Boxing Day-desaster the next day couldn‘t restore the lost Christmas mood.
However, still good memories, though.
My point is: this year, I didn‘t need any of this because back in October I was already ready for Christmas and wintertime. I assume this could have something to do with what they call withdrawal symptoms.

Which brings me to another point I‘d also like to make: I certainly have developed and grown up in several aspects. I guess you can say that me, as an individual, as well as my personal situation, both have developed. I‘ve got snow, I‘ve got winter, I‘ve got a proper Christmas with my family coming up (although I have to admit that I am slightly jealous of my Kiwi friends who went down to the beach the other day for a first swim while having 30°C in the shade – and also I have to remark that I am going to miss the traditional Christmas lamb my Kiwi mum always makes), besides I have a job and I am totally in Christmas mood. And there is yet another aspect of my life which has undergone recent development: the butchery.
While last year in October a package of „beef flavoured“ sausages messed around with my feeling and made me feel home-sick, I basically simply decided to go part-time vegetarian. So since October I‘m on a vegetarian diet – apart from the occasional chicken wrap or beef sandwich I‘m sometimes having for lunch. But after having made some bad experiences in home-cooking, I decided not to buy and cook no „British quality meat“ any longer. I‘m not that keen on food-poisoning, you know…

Anyway, I‘m going back to „Snow is falling, all around me, children playing, having fun…“, which I am going to listen to a few more times, while hoping for me snow and looking forward to the good old Christmas classics which are certain to come (I‘m talking the typical TV programmes you traditionally watch in the last week of the old and the few first days of the new year, like „Home alone“,  „Dinner for One“, „Pfarrer Braun“ (an old black-and-white TV-series from Germany in which a churchman tries to solve murder mysteries while even the pope himself tries to hinder him because it is inappropriate for a member of the church to act like a detective…), the classical orchestra‘s New Year‘s concert from Vienna, ski jump on New Year‘s Day…). Oh yes, this year, it‘s going to be a very traditional Christmas!

Verfasst von: sabrina | 31. Oktober 2010

31/10/2010 ~ The Promise

~ 31 October ~

BOSS BLEIBT BOSS: Bruce Springsteen. (Qu: topnews.in)

BOSS BLEIBT BOSS: Bruce Springsteen. (Qu: topnews.in)

 

Am Freitag dachte ich zum ersten Mal seit April: Zum Glück bin ich nicht in Neuseeland geblieben, sonst hätte ich das hier niemals erlebt! Haltet euch fest, setzt euch hin und vergesst nicht zu atmen, denn das, was ich euch jetzt berichte, wird euch umhauen: ICH. HABE. BRUCE. SPRINGSTEEN. GESEHEN. Kein Scherz, das ist mein voller Ernst. Bruce Springsteen, der Boss in Person. Ich kann es selbst kaum glauben. Es kam so: Letztes Wochenende, als ich spätabends so im Internet surfte, sah ich, wie sein PR-Team auf facebook ankündigte, dass am 29. Oktober sein Dokumentarfilm „The Promise – Making Of Darkness On The Edge Of Town“ zum ersten Mal in London gezeigt wird.

Ich hab natürlich voller Begeisterung gleich mal ein Ticket vorbestellt, auch wenn das bedeutete, dass ich zum ersten Mal alleine ins Kino gingen würde. Eigentlich wollte meine Mitbewohnerin mitkommen, wir haben nämlich kürzlich festgestellt, dass wir beide den absolut gleichen Musikgeschmack haben und sie mag Bruce Springsteen auch total und alles, aber leider ist sie dieses Wochenende nicht da, also musste ich allein gehen. Nachdem ich die letzten Tage schon etwas angeschlagen war, war ich am Freitag eigentlich voll fertig und wollte zuerst gar nicht gehen, doch da ich das Ticket ja schon hatte, ging ich dann doch.

Tja und im Kino, dem Britischen Filminstitut, wimmelte es von Leuten und es liefen auffallend viele große, schrankartige Männer in Anzügen herum, aber ich dachte, dass das eben so sei, nicht wahr… wenn viele Menschen einen Film sehen wollen, braucht man halt auch das entsprechende Personal zum Kartenabreißen. [Jaa, ich gebe es zu, in dem Moment war meine Kombinationsgabe in etwa so gut ausgeprägt, wie an dem Tag, als ich fragte, ob Kontaktlinsen wohl so beschlagen können wie eine Brille…]

Tja und als dann also alle saßen (was dank dem vielen Personal echt schnell ging), kam so ein Typ auf die Bühne, der sich als der Vorsitzende des Filminstitutes herausstellte und erst einmal alle begrüßte. Und er meinte, er habe eigentlich den Regisseur des Filmes bitten wollen, den Film anzukündigen, aber der hatte keine Zeit und der Produzent von „Darkness On The Edge Of Town“ hatte keine Lust und dann hätte er sich einfach gedacht… tja und bevor er weitersprechen konnte, ging ein ohrenbetäubender Jubel los, Geklatsche, Gekreische und da stand auf einmal Bruce Springsteen auf der Bühne. Der Boss selbst. In echt. Total echt. Und er sieht in echt genauso aus, wie auf den Fotos und in den Filmen. Und seine Stimme hört sich auch so an. Und… oh mein Gott, es war einfach genial.

Ich meine, ich kann mich an kein einziges Wort erinnern, das er sagte, weil ich so damit beschäftigt war, mich auf den Beinen zu halten. Ohne Spaß, da ließt man immer von den ganzen Leuten, die zusammenklappen, wenn sie die Kelly Family oder die Backstreet Boys sehen und man denkt sich doch nur: „Wie gestört!“ – aber ohne Spaß, ich war so überrumpelt und konnte es kaum glauben, hab einfach nur gedacht: „Shit. Es hat sich also doch gelohnt, dass ich nach London gekommen bin“  – ich meine hallo? Das ist BRUCE SPRINGSTEEN!!! – und hab am ganzen Körper gezittert. Deshalb ist auch nur so ein mieses Foto dabei rausgekommen.

THE PROMISE: Bruce Springsteen persönlich bei seiner London-Premiere. (pic: own)

Der Film selbst war übrigens genial. Normalerweise bin ich ja kein so großer Fan von Dokumentationen (also soll heißen: normalerweise würde ich kein Geld dafür ausgeben, um sie im Kino zu sehen), aber in dem Fall hat es sich echt gelohnt. Man sieht das Album plötzlich in einem ganz anderen Licht und versteht die Zusammenhänge viel besser und alles. Und auch den Mensch selbst. Ich meine, die Tatsache, dass Springsteen ein paar Lieder hat, acht oder neun, und dann mit einem Ordner mit rund 70 Songs ins Studio geht und so lange probiert, bis er das Beste aus diesem dicken Ordner herausgefiltert und dann wiederum am besten umgesetzt hat, ist einfach unglaublich.

Bruce Springsteen ist aber nicht der einzige Künstler, den ich gerade in einem neuen Licht sehe bzw. wiederentdecke. Ich habe mir diese Woche nämlich auch die Biografie von Keith Richards gekauft. Auch ein bisschen ein gewagter Schritt, denn viele Biografien sind trocken und langweilig geschrieben. Diese Axl Rose-Biorafie zum Beispiel, die ich letztes Jahr gekauft habe, war so langweilig, dass ich bis heut noch nicht weiß, was mit ihm passierte, nachdem er von LaFayette nach LA gezogen war. Ich konnte einfach nicht weiterlesen, es war zu langweilig.

LIFE: Keith Richards packt aus. (pic: amazon.de)

Nicht aber Keith Richards‘ „Life“. Dieses Buch ist geschrieben, als ob dir der Mann direkt gegenübersitzt und mit dir plaudert. Und ich habe festgestellt, dass der Stil in etwa so ist, wie ich rede, wenn ich richtig in Fahrt bin: viele Gedankenblitze, die oft total unwichtig sind, aber mir gerade eben so kommen, weshalb ich sie mitteilen muss. Okay, ich fluche nicht halb so viel wie Keith Richards, ich kann nicht Gitarre spielen und ich hab auch keinen lang angelegten und auf Jahre hin ausgefeilten Plan gehabt, von der Schule geschmissen zu werden… aber was die Gedankenblitze angeht, kann ich Richards sehr gut verstehen.

Und mein Job… naja, es wird jedes Woche abstruser in diesem Büro. Mein Chef hat neulich jemandem am Telefon erklärt, er hätte keine Zeit, weil Eric Clapton mit ihm zusammen Dart spielen will. Tja. In Lauffen gab es auch mal einen Sonnenwirt, der sich immer mit Eric Clapton getroffen hat, aber der hat mit ihm nicht Dart, sondern Pool-Billiard gespielt…  Ach ja, und mein Chef hat einen Künstlernamen. Richtig heißt er so wie der TV-Kommissar, den Götz George früher gespielt hat. Mehr sag ich dazu mal nicht… 🙂

Am Montag fängt ja dann auch mein Schreib-Projekt an. Darauf freue ich mich auch sehr. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie es mir damit ergeht. Im Prinzip muss ich pro Tag rund drei Seiten schreiben, dann passt das, von daher sollte das kein Problem sein. Oh, und Bon Jovi sind in der Stadt. Die Chancen, dass ich die allerdings zu Gesicht kriege, gehen gegen Null. 😦

*   *   *

THE PROMISE: Bruce Springsteen's movie.

On Friday, for the first time since April, I found myself thinking: Thanks Goodness, I didn‘t stay in New Zealand, otherwise I would have never experienced this!

Grab hold of something, sit down and don‘t forget to breathe, because what I am about to tell you is totally going to blow you off your feet: I. SAW. BRUCE.SPRINGSTEEN. No kidding, I am absolutely serious here. Bruce Springsteen, the Boss himself. I can hardly believe it myself. Here is what happened: Last weekend, late at night I was browsing through facebook and saw his PR team announcing the very first London screening of his documentary „The Promise – Making Of Darkness On The Edge Of Town“ on October 29.

Busting of excitement, I ordered a ticket straight away, even though that meant that I had to go to the movies by myself )which I have never done before). My flatmate wanted to come – a little while ago we discovered that we are both into the same sort of music and she really likes Bruce Springsteen and all that, but alas, she wasn‘t in town for the weekend, so I had to go without her.

I was actually not quite fit on Friday, because the previous days I had already beeen feeling not too well, and first, I just wanted to stay home and sleep, but because I already had the ticket, I decided to go. Well, and at the theatre, the British Film Institute, there were thousands of people and I was surprised to see that many huge security guards walking about… but I thought, well, that‘s the way it is, you know… if there are many people wanting to see a movie, you obviously need a lot of staff to cope with the situation and to check the tickets. [Yeeeaaahhh, I admit, at that point my ability to judge was about as good as that one time when I asked whether contact lenses could steam up like glasses…]

Anyway, so when everyone was seated (which didn‘t take long, thanks to all the staff), a guy – who turned out to be the manager of the film institute – went on stage and welcomed everybody. And he said he wanted to ask the director of the film to introduce the movie, but he didn‘t have time, and so he asked the producer of „Darkness On The Edge Of Town“, but he couldn‘t be bothered and so he thought… well, and before he could continue, all of a sudden a hell of a noise broke out and everyone started clapping and cheering and all of a sudden, Bruce Springsteen was on stage. The Boss himself. For real. Absolutely for real. And in real life, he looks exactly like he does on the pictures and in the movies. And his voice sounds exactly the same. And… oh my God, it was just amazing.

I mean, I can‘t remember a single word he said, because I was so busy trying to keep my balance. I‘m not kidding, you always read about these people who faint because they see the Kelly Family or the Backstreet Boys and you just think: „How stupid!“ – but, honestly, I was so taken by surprise and couldn‘t believe it, I just thought: „Shit. It was worth coming to London.“ – I mean, hello? That is BRUCE SPRINGSTEEN!!! – and I trembled all over the body. That‘s why the only photo I managed to take is kind of crap.

THE BOSS: Bruce Springsteen at the screening of "The Promise" (pic: own)

The movie itself was amazing, by the way. Usually, I am not really fan of documentaries (in other words: I usually don‘t spend money on cinema tickets for documentaries), but this time it was definitely worthwile. You get a totally different view on the record itself and understand it much better, too. I mean, the fact that Springsteen has a few songs, eight or nine, and then goes into the studio with this notebook that contains about 70songs ideas and then just keeps trying until he managed to filter the best out of this big notebook and then again turning the best ideas into the very best songs… it‘s just incredible.

STILL GOING: Bruce Springsteen. (Qu: 1bp.blogspot.com)

However, Bruce Springsteen is not the only artist I star to see in a new light. This week, I also bought Keith Richards‘ biography, „Life“. Also quite daring, as many biographies are just written in such a dry and boring way that reading them is simply no fun at all.

Last year, for instance, I bought this Axl Rose biography and it was that boring, that I still don‘t know what happened to him after he had moved from LaFayette to LA. I just couldn‘t continue reading, it was too boring.

Richards‘ „Life“, however, is different. The book is written in a way that you think the man is sitting right across the table from you, telling you his story. And I figured the style is about the way I talk when I‘m in full blow: many sudden inspirations, most of them not even important to the story, but just happen to strike my brain, so that I need to tell someone straight away. That‘s how I talk sometimes and that‘s how this book is written. Okay, I don‘t curse as much as Keith Richards does (not even half as much, actually), I can‘t really play the guitar and I certainly didn‘t have a masterplan that I builded up for years and years and that just targeted me being expelled from school… but in terms of the sudden inspirations, I can totally relate to Richards.

NaNoWriMo starts Nov 1!

And my job… well, it gets weirder from week to week in this office. The other day, my boss told someone on the phone he didn‘t have time to talk because Eric Clapton was waiting for him because they wanted to play darts together. Well. You know, in Lauffen, there used to be this particular restauratuer who always told his customers he‘d meet Eric Clapton to play pool… Oh, and my boss has actually a showbiy name. His real name is the same name as one former TV-detective has (Götz George used to play him). I‘m saying no more… 🙂

NaNoWriMo starts on Monday. I am really looking forward to that and I will certainly keep you updated about that. I basically have to write only three pages a day so that should be alright. Oh, and Bon Jovi are in town. Chances I am going to see them go towards zero, though. 😦 

Verfasst von: sabrina | 16. Oktober 2010

16/10/2010 ~ Frühling oder Herbst?

~ 16 Oktober ~

 

SAMSTAGS-FRÜHSTÜCK: Rudolf's Schlittentee & Laptop im Bett. (pic: own)

 

Es gibt doch nichts Schöneres als an einem Samstagmorgen mit dem Laptop und einer Tasse Rudolf’s Schlittentee das Frühstück im Bett zu verbringen und euch nebenher davon zu berichten, was sich in London so alles tut.

Zuerst einmal – ja, es ist erst Mitte Oktober und ich trinke schon Weihnachtstee, schon klar. ABER: a) kann man ja wohl nicht den ganzen Tag Schwarztee mit Milch trinken b) schmeckt Rudolf‘s Schlittentee superlecker und ist noch ein Überbleibsel aus meiner Neuseeland-Zeit (Mama hatte ihn nach Wellywood geschickt, als ich Weihnachts-Heimweh hatte) und c) bin ich total in Weihnachtsstimmung.

Das ist ja mal total komisch, den im September dachte ich die ganze Zeit: Juhuu, September, Frühlingsanfang, bald wird‘s wärmer. So ein Quatsch, gell! Aber dann hat es irgendwann Klick gemacht und bei meinem Gehirn ist es auch angekommen, dass ich mich ja jetzt in der nördlichen Hemisphäre befinde, wo es im Herbst Herbst und nicht Frühling wird.

Tja und seit mein Gehirn umgeschalten hat, hat auch das Wetter umgeschlagen. Seitdem ist die Luft nämlich sehr frisch und einfach herbstlich. Was dazu führt, dass ich bei Temperaturen, die ich noch vor drei Jahren als „normal herbstlich bis leicht kül“ empfunden hätte, mich jetzt anziehe, wie ein Polarexpediteur. Scott Base, ich komme!

Das Kiwi-Land mit seinen angenehmen -2°C Tiefsttemperatur im Winter hat mich also ganz schön verweichlicht.

Aber man kann nicht alles haben, nicht wahr? Entweder, man kann Weihnachten mit Atom-Spätzle am Strand feiern oder man kann schöne besinnliche Weihnachten im Kreise der Familie und mit Aussicht auf Schnee feiern – und muss dafür die Kälte in Kauf nehmen.

Ich werde dieses Jahr definitv letzteres tun (auch wenn das bedeutet, dass ich, nachdem ich die einmonatige Konzertphase in Londons O2-Arena schon verpasst habe, nun auch nicht Bon Jovis Konzert Anfang Dezember in Wellington sehen werde – eine Tatsache, über die ich noch immer nicht ganz hinweg bin). Mein Flug ist schon gebucht!

Nachdem letztens Terrorwarnungen für Paris und Europa im Allgemeinen ausgesprochen wurden und der Eiffelturm in letzter Zeit auch recht oft unter Beschuss stand, entschloss ich mich, British Airways Kunde zu werden und einen Flug von Heathrow nach Stuttgart zu buchen – woraufhin prompt am nächsten Tag eine neue Warnung für BA-Flüge herausgegeben wurde. Na, toll. Also veräppeln kann ich mich auch selber, echt!

Terrorwarnung hin oder her, ich mache also das, was die ganzen Hollywoodstars in diesen Weihnachts-Kitsch-Filmen, wo sich alle streiten und am Weihnachtsabend wieder Frieden herrscht und Verlobungen geschlossen werden, immer tun: ich fliege am 24. Dezember. Das wollt ich schon immer mal tun und es passt perfekt, denn obwohl die Weihnachtsfeiertage aufs Wochenende fallen, sind sie für mich sozusagen in der Woche danach. In England gilt nämlich die gleiche Regel wie in Neuseeland: fällt der Feiertag auf einen freien Tag, wird er am Arbeitstag danach wirksam. Wie cool ist das denn!

Und die Vorweihnachtszeit, die ich für mich persönlich ja nun offiziell schon eingeläutet habe, werde ich eben mit lauter Vorweihnachtsaktivitäten verbringen. Gestern hab ich schon mal einen jener besagten Weihnachts-Kitsch-Filme („Die Familie Stone – Verloben verboten“) angeschaut, heut trink ich Rudolf‘s Schlittentee und warte darauf, dass der Weihnachtsmarkt endlich aufmacht. Im Hyde Park soll es nämlich einen deutschen Weihnachtsmarkt geben, darauf freu ich mich schon total!

Bisher war ich übrigens immer noch nicht im Hyde Park. Letztes Wochenende, als so richtig schönes Wetter war, wollte ich eigentlich hin, aber dann kam alles anderes. Ich fuhr nach Notting Hill und besuchte oder besuchte auch nicht den Portobello Road Market. Also, soll heißen: ich war auf der Portobello Road und da waren auch so Stände, aber wenn das der „Markt“ war, dann… äh… muss mir mal jemand das Wort „Markt“ neu definieren. Abgesehen von der Abwesenheit des Marktes war es aber trotzdem schön. In Notting Hill stehen echt die coolsten Häuser und Claudia Schiffer wohnt auch da (kein Wunder, die kann sich es ja auch leisten).

Und weil dann das Wetter noch so schön war und ich nicht wirklich wusste, was ich noch so anfangen sollte, beschloss ich, noch wo anders hinzugehen. Ich wollte in den Hyde Park fahren, aber die beiden U-Bahnen, die direkt hinfahren würden, sind am Wochenende schlauerweise nicht in Betrieb und fünf Mal umsteigen wollte ich auch nicht, also beschloss ich, irgendwo auf dem Rückweg nach Hause auszusteigen. Ich entschied mich also für die Oxford Street, die Einkaufsmeile, wo ich auch noch nicht gewesen war.

Und wie ich so aus der U-Bahn-Station kam, hörte ich total laute Marschmusik und sah eine Kapelle vorbeiziehen. Natürlich schaltete ich sofort in den von meinen Tutoren an der Whitireia antrainierten Journalismus-Modus, packte meine Kamera aus und überlegte mir, auf was ich mich gleich gefasst machen musste: die Queen? Prinz William? Camilla? Oder doch nur David Cameron? Ich überlegte, was das beste Bild wäre, wo ich stehen musste, wie die Sonne einfiel, ob es wohl Bodyguards gab, die mich vom Fotografieren abhalten würden…? Und bis ich mir das alles so überlegt hatte, war die Kapelle vorbeigezogen, von der Queen keine Spur und ich wurde langsam panisch.

In meinem Hinterkopf hörte ich besagte Tutoren bebend und brüllen, warum ich mir diese Chance zu einer Story denn hätte entgehen lassen und so weiter und so fort… und irgendwie muss ich sehr verzweifelt ausgesehen haben, denn wie ich der Kapelle so hinterherstarrte, löste sich plötzlich ein junger (nebenbei bemerkt: nicht unbedingt unattraktiv aussehender) Mann aus dem Zug, drehte um und kam auf mich zu. Er grinste mich an und fragte, ob alles okay sei. Ich sagte ja und er meinte, ich hätte so verwirrt ausgesehen, da wollte er nur mal fragen, ob ich vielleicht Hilfe brauchte. Tja, was soll ich sagen. Geistesgegenwärtig, wie ich in solchen Situationen halt immer bin, erklärte ich, dass es mir wunderbar ginge, ich keinerlei Hilfe brauchte, absolut wüsste, wo ich war und ohne Probleme allein zurechtkäme. Und weg war er. Tja. Die Kapelle stellte sich dann als Salvation Army, Heilsarmee, heraus, die ein bisschen Musik machte, Spenden sammelte und zum Gottesdienst in ihre Kirche einlud. Damit war dann die Chance auf Prinz William auch weg, nicht wahr!?

Also schlenderte ich ein wenig herum und sah in einer abzweigenden Straße, ganz am Ende ein Gebäude, das irgendwie cool aussah: Es war inmitten von moderner Gebäude, sah recht alt aus und hatte eine Form wie ein Kegel. Ich wollte es fotografieren und herausfinden, was es ist, ging hin und stellte fest, dass es eine Kirche war. Ich ging um die Kirche herum – und was war dahinter? Die BBC! Tja, was soll ich sagen? Mich zieht es halt immer automatisch zu den Mekkas des Journalismus.
Auch wenn im Journalismus in dieser Woche irgendwie der Wurm drin war… Am Montag war alles okay, aber ab Dienstag ging es mit der Woche nur noch bergab. Aber das ist ja kein Wunder, neulich erst hab ich gelesen, dass selbst der Kalender ja ab Dienstag nur noch WTF sagt (Wednesday, Thursday, Friday, also Mittwoch, Donnerstag, Freitag – und denen, die den englischen Schimpfwörtern nicht sehr mächtig sind, möchte ich an dieser Stelle erläutern, dass WTF eine Abkürzung für „What the F**k“ ist, also eine etwas aggressivere Variante von „Was zur Hölle…“ oder… naja, ihr könnt es euch vorstellen… Und Leser unter 16 Jahren möchte ich bitten, das ganz, ganz schnell wieder zu vergessen. Das habt ihr nie gelesen. Euer letzter Satz war der mit dem Wurm und jetzt geht es hier weiter!)

Am Donnerstag machte ich die Erfahrung, die jeder Journalist einmal macht: wie es sich anfühlt, eine Beschwerde wegen einer Story zu bekommen. In meinem Fall war es ein durchgeknallter John Lennon-Fan, der großen Wert aufs Detail legte und ich muss ihm recht geben, in einer Sache habe ich wirklich nicht ganz exakt das geschrieben, was ich hätte schreiben sollen, aber ich persönlich finde, dass das kein Grund ist, eine seitenlange Tirade darüber zu schreiben, wie „unwissend“ jemand ist und „die Wahrheit verdreht“. Der gute Mann war übrigens Österreicher, was meiner Meinung nach das angespannte Verhältnis zwischen Öschis und Deutschen nicht gerade fördert…
Nun ja, gestern wurde die Woche dann aber trotzdem zum Glück mehr oder weniger zumindest minimal besser, wenn auch mit EInschränkungen. Das Positive: ich hatte erst eine Guns N‘Roses-, dann eine Keith Richards-Story. Cooler geht‘s ja wohl nimmer! Das Negative: Im Verlauf der Guns N‘Roses-Story ist mir aufgegangen, dass GNR am Mittwoch und Donnerstag in der O2-Arena gespielt haben. Und ich hab‘s nicht mitgekriegt. Sooo blöd! Schon wieder ein cooles Konzert, das ich verpasst habe! Ich könnt mich glatt in Hintern beißen!!!

Aber nun ja, ich bin es eben einfach nicht gewöhnt, in einer Stadt zu sein, in der sowas von einem Tag auf den anderen passiert. Hier finden täglich coole Konzerte oder Veranstaltungen statt, daran muss ich mich erst noch gewöhnen, schließlich habe ich seither immer in Regionen gelebt, in denen nichts los war.

Ich meine, wieviele coole Menschen kommen schon nach Lauffen? Okay, sehen wir es realistischer: nach Stuttgart? Vielleicht alle drei Monate einer und das bedeutet, dass vielleicht einmal im Jahr jemand wirklich Cooles dabei wäre, weil Joe Cocker oder PUR machen zwar keine schlechte Musik, sind aber jetzt nicht so die Musiker, die ich unebdingt live sehen muss. Tja. Und in Wellington… naja, da flippt ja schon das ganze Land aus, wenn überhaupt mal jemand kommt. Das heißt, da kriegt man es auf jeden Fall mit. Und hier… muss man aufpassen, dass einem kein großer Act durch die Lappen geht. Aber ich werde es auch noch lernen.

So. Und jetzt, obwohl dieser Post schon unglaublich lang ist, habe ich noch eine abschließende Ankündigung zu machen. Ich habe vor, am diesjährigen NaNoWriMo teilzunehmen, dem National Novel Writing Month. Der findet jedes Jahr im November statt, nur ich hab eben erst letztes Jahr im November mitgekriegt, dass es sowas überhaupt gibt und da war es schon zu spät, aber dieses Jahr werde ich teilnehmen.

Im Prinzip geht es darum, innerhalb von einem Monat einen kurzen Roman zu schreiben, der mindestens 50.000 Worte umfasst. Das ist pro Tag ungefähr so viel, wie ich jetzt hier geschrieben habe, sollte also zu schaffen sein. Auf der offiziellen Webseite steht, dass es absolut offen ist, worüber man schreibt, wie man schreibt, was man schreibt und ob es Sinn macht oder nicht, von daher klingt das doch ganz lustig.

Ich habe mich gestern angemeldet, am 1. November geht‘s los, am 30. November ist Schluss. Ich dachte nur, ich sollte es euch mal ankündigen, falls ich in dieser Zeit wenig von mir hören lasse und ihr euch wundert… Die Chancen stehen gut, dass es mir trotzdem gut geht, aber dass ich eben schreibe, schreibe, schreibe. So. Und jetzt will ich meine Finger noch ein bisschen schonen, bis es soweit ist!

*   *   *

There‘s nothing better than having breakfast in bed on a Saturday morning with a cup of Rudolf‘s Schlittentee (German Christmas tea) in one hand and my laptop sitting on my lap, while telling you guys the latest from London.

First of all – yes, it is mid-October and I already drink Christmas tea, I realise that. BUT: a) No one can possibly spend all day drinking black tea with milk b) Rudelf‘s Schlittentee tastes delicious and is also left over from my time in New Zealand (when Mum sent me the tea to cure my Christmas-homesickness in Wellywood) and c) I am in a total Christmas mood, so I can justify to drink it.

It is, admittedly, very strange, especially because in September I always kept thinking: Yay, September, spring is on its way, it‘s going to be warm soon. How ridiculous, eh! But then my brain went click and realised that since I live in the northern hemisphere at the moment, autumn actually is autumn and not spring.

Well and since my brain has switched over, the weather changed as well. Since then, the air is very cold now and very autumnish. Which means that at temperatures, I would have called „normal for autumn to slightly chilly“ three years ago, I now feel incredibly cold and dress up as if I‘d go to Antarctica whenever I leave the house. Scott Base, here I come!

Kiwi Land with its nice -2°C temperatures in winter made me cissy.

But one can‘t have everything, right!? Either you celebrate Christmas with nucelar Spätzle down at the beach or you celebrate nice, tranquil, reflective Christmas among your family and with the prospect of snow and therefore a white Christmas – but then you have to put up with the cold.

This year, I am certainly going to do the ladder (even though that means after having missed a series of concerts lasting an entire month in Londons O2 arena, also missing out on Bon Jovi‘s Wellington show – a fact, I am not quite over and done with, yet). My flight is already booked!

After terror warnings had been issued for Paris and Europe in general and the Eiffel tower having been targeted a couple of times, lately, I decided to become a British Airways customer instead and to book a flight from Heathrow to Stuttgart – and promptly the very next day someone issued another warning for BA flights. Great. I can kid myself, you know…

Anyway, I am going to do what all te Hollywoodstars in these Christmas-kitsch-movies, when everyone is fighting and then, on Christmas Eve, there‘s peace and harmony again and everyone gets engaged: I board the plane on the 24th. That‘s one of the things I always wanted to do and it suits perfectly, then even though the holidays are actually days of the weekend, England follows the same rules as New Zealand: is the national holiday a Saturday or a Sunday, it becomes effective the next working day. How cool is that!?

So I have now officially started the pre-Christmas period and I have a lot of pre-Christmas activities on my list on how to spend the next few weeks. As you know, I started yesterday with watching one of these aforementioned Christmas-kitsch-movies („The Stone Family“), today I drink Rudolf‘s Schlittentee and wait for the Christmas markets to open. There is supposed to be a German Christmas market in Hyde Park, someone told me, so I am really looking forward to that!

I haven‘t been to Hyde Park, yet, by the way. Last weekend, when the weather was really nice, I thought about goint there, but then things changed. I went to Notting Hill to have or not to have a look around Portobello Road Market. In other words: I went to Portobello Road and I also saw some sort of stalls, but if that was the „market“, then… er… someone will have to define the word „market“ completely new for me! Apart from not actually being a market there, it was a really nice time and I enjoyed being there. There are so many lovely buildings in Notting Hill and Claudia Schiffer also lives there (no wonder – she is definitely able to afford living there).

So the weather was really nice and didn‘t know what else to do there, so I decided to go and see some other place as well. I wanted to go to Hyde Park, but the train line that goes straight from Notting Hill to Hyde Park is closed on the weekends and I wasn‘t quite in the mood to change trains five times, so I decided to hop off the train at some stage between Notting Hill and Kentish Town. I decided on Oxford Street, where all the shops are, because I haven‘t been there either.

So as I got off the train at Oxford Circus, I heard really loud music playing and saw musicians marching past. Instantly, I switched to the journalims-mode my tutors at Whitireia had taught me, took out my camera and wondered what I had to expect: the Queen? Prince William? Camilla? Or just David Cameron? I wondered what would be the best picture and from which angle I should take the shot, where the light came from and if there were any bodyguards that would keep me from taking pictures…?

And as I was thinking of all of that, the musicians walked past, no sign of the Queen whatsoever and I started panicking. In the back of my mind, I heard my tutors‘ voices yelling at me because I had missed out on the chance of a brilliant news story and so on… and so I must have looked really confused, because as I stood there, staring at the musicians, who had already gone ahead, one of the guys, a young (and I have to say not necessarily unattractive) man turned around, left the marching band and came towards me. He smiled at me, asked me if I was alright and said I had looked rather confused, so that he just wanted to make sure I was alright or if I needed any help. Yep. So… what am I supposed to say. quick-witted as I always am in situation like this, I said I was alright, didn‘t need any help whatsoever, was not confused at all and didn‘t have any problems at all. And off he went. Well. The Queen‘s marching band turned out to be the guys from the Salvation Army, who made some music, collected donations and invited people to join their church service in the afternoon. So the chance of meeting Pricne William was then gone, too, right?!

So as I wandered around Oxford St, I looked down a crossing street and saw at the end of a street an intriguing building: in the middle of all these modern buildings, there was this really old small one that looked like a cone I wanted to take a picture of it and find out what sort of building it was, so I walked down that road and realised it was a church. I walked around the church – and what was behind it? The BBC! Well, so what shall I say? This world‘s journalism mekkas seems to have some special about them that always drags me to where they are…

And that is, despite the fact that journalism wasn‘t that great of an experience this week. Monday was okay, but starting with Tuesday, everything just went kind of downhill. But no wonder that is, I mean, I just read the other day that even the calender says WTF after Monday and Tuesday (Wednesday, Thursday, Friday… – and to all readers under 16: cut that out. You didn‘t read any of this, right?).

On Thursday, I experienced for the first time what every journalist sooner or later has to go though: what it feels like when someone complains about one of your stories. In my case, this was a crazy John Lennon-Fan who paid much attention to detail and I have to admit that in one particular case, I had written not exactly what I should have written, but I personally think that that wasn‘t reason enough to write a nasty email in which you tell someone they‘re „useless“ and a person who „strain the truth“. By the way, that guy was an Austrian, so that doesn‘t exactly help to improve the strange relationship between Germans and Austrians…

So yesterday, the week got a little bit better eventually, at least sort of. The positive aspect: I first had to do a Guns N‘Roses story, then a piece on Keith Richards. The negative aspect: While writing the GNR story, I realised that they had two concerts on Wednesday and Thursday in London‘s O2 arena. And I didn‘t even know about it. Sooo stupid! That is another show I missed! Again! I could really kick myself in the butt right now!!! But oh well, you know, I‘m simply just not used to being in a city where things like that happen every day. They‘ve got great shows here on a daily basis and I still have to get used to that, after all I have always been living in quite remote areas. I mean, how many great people come to Lauffen? Okay, let‘s take a more realistic approach: how many cool people come to Stuttgart? Maybe one every three months, so that means that actually there might be one person per year who I really like, because Joe Cocker and PUR I wouldn‘t call bad musicians, but they are not on my list of people who I really need to see live on stage. Well. And Wellington… you know, the entire country goes bonkers as soon as someone even thinks about doing a show there, so you definitely know about it, if anyone is coming to New Zealand. And here… well, you have to be very curious, otherwise you miss out on all the good acts. So I will have to learn to deal with that.

Right. Despite this post being more than long enough already, I still have a final announcement to make. I plan on taking part in this year‘s NaNoWriMo. The National Novel Writing Month takes place in November every year and basically it is all about writing a novel of at least 50.000 words in 30 days. That is about as much as I have written here today, so I should be capable of doing that. According to the official website, it does not matter what you write about, how you write, what you write or even if it makes sense what you write, so therefore I‘d say it sounds quite entertaining. I signed up yesterday, so I am going to start on November 1 and finish November 30. I just thought I should let you know, just in case I don‘t respond to your emails in November. So don‘t worry, in that case I would be most likely typing away on my little computer here, creating some weird story. Okay, I told you and now I am going to relax my poor little fingers for a while before the writing starts!

Verfasst von: sabrina | 2. Oktober 2010

02/10/2010 ~ Welcome to London

Verfasst von: sabrina | 11. September 2010

11/09/2010 ~ London Calling

~ 11 September 2010 ~

Ich habe beschlossen, diesen Blog ins Leben zurück zu rufen. Warum? Weil ich in London bin. Wie es dazu kam? Nun, das ist eine längere Geschichte, die damit anfängt, wo der letzte Blogeintrag geendet hat: meinem Leben in Wellington. Seit Ende Februar hatten sich die Ereignisse dort nämlich sprichwörtlich überschlagen.

BUBBLE BOY: Seifenblasen (pic: own).

Mein Studium ging zu Ende, meine Familie flog rüber, um mich zu besuchen und meinen Abschluss zu feiern, ich graduierte, hatte ein Vorstellungsgespräch für einen Job im Süden, zog aus meiner Wohnung aus, wir bereisten gemeinsam die Südinsel – und dann flog ich mit ihnen heim.

Am gleichen Tag kam die Absage von dem Vorstellungsgespräch. Vier Wochen lang plagte mich der Jetlag, viel länger noch dauerte es, bis ich endlich mein Neuseeland-Heimweh einigermaßen überwunden hatte.

Bis es soweit war, verkroch ich mich zu Hause und schickte eine Bewerbung nach der anderen los – die meisten ohne Erfolg.

Bis ich schließlich beschloss, noch einen Masterstudiengang auf mein Diplom draufzusetzen – und dann kam eine Mail aus London. Ich hatte mich in England nur bei einer Stelle beworben und eben jene Firma schrieb nun, ich solle anrufen. Also rief ich am nächsten Tag an und bekam daraufhin Arbeitsproben zugeschickt. Fast vier Wochen gingen Emails und Anrufe hin und her, bis ich schließlich im August einen Kurztrip nach London machte, um eine Wohnung zu besichtigen und meinen zukünftigen Arbeitsplatz zu sehen.

Die Wohnung bekam ich, den Job auch und am Summer Bank Holiday-Wochenende, dem letzten im August, fuhr ich mit Sack und Pack in die englische Metropole, um gleich am Tag darauf in meinem neuen Job anzufangen.

Tatatataaaaaa… darf ich vorstellen? Sabrina, Journalistin in London.

Journalistin für Entertainment News – also Klatsch und Tratsch der Promi-Welt, auf gut Deutsch – aber schließlich muss den Job auch jemand machen, oder?

Und jetzt schreibe ich fünf Tage die Woche über Axl Rose, wenn er mit Flaschen beworfen wird, Daniela Katzenberger (nein, die muss man nicht kennen, die kannte ich vorher auch nicht), wie sie sich die Augenbrauen tiefer legen lässt, und Tokio Hotel, wenn sie mal wieder ausgeraubt werden.

Weltnews, ich weiß…

Trotzdem, es erscheint irrelevant, was die Stars so treiben, aber darüber zu schreiben macht trotzdem Spaß. Ihr glaubt gar nicht, was für kuriose Sachen man da so mitkriegt.

Meine Kollegen sind nett und mit meinen beiden Mitbewohnerinnen verstehe ich mich super, auch wenn die beiden dieses Wochenende verreist sind.

COLOURFUL: Camden (pic: own)

Deshalb bin ich alleine und habe mich darum heute auch auf den Weg nach Camden Town gemacht, um die berühmten Märkte zu besuchen.

Mein Reiseführer hatte sie als absolutes Must-Go bezeichnet und ich wurde nicht enttäuscht. Camden Market ist so groß, dass ich mich innerhalb des Marktes ein paar Mal verlaufen habe! (Ja gut, bei meinen Erdkundenoten, die ich früher so hatte, wundert das wahrscheinlich niemanden!)

Schon allein der Weg zu Camden Market war erlebnisreich, so viele bunte Häuser aneinandergereit, Tattoo- und Piercingstudios, Lederjackenverkäufer, Billigschmuckläden, Doc Marten‘s Stores und dazwischen immer mal wieder KFC und Subway… an den Fassaden all dieser Häuser, direkt über den Shops, sind große Plastiken angebracht, knallig bunte Motive, die darauf hindeuten, was in dem Geschäft darunter zu finden ist.

VILLAGE MARKET: Camden Lock (pic: own).

Der Markt selbst – der eigentlich aus mehreren Märkten besteht – ist noch bunter, schriller und aufregender.

Hat man sich erst einmal ins Gewimmel gestürzt, kann man sich kaum sattsehen an den Dingen, die alles dargeboten werden. Schmuck, Kunst, Kleider, Accesoires, Bilder, Jacken, Gummistiefel, Vinylplatten, Instrumente, Fotografien, Möbel, Süßigkeiten, Kerzen, Antiquitäten, CDs und ein Meer an ethnischem Essen…

* * *

I decided to bring this blog back to life. Why? Because I am in London now. And how come? Well, that’s a long story that begins where the last post ended: my life in Wellington. Since the end of February, a lot has happened.

BUBBLE BOY: Seifenblasen (pic: own).

I finished my studies, my family flwe over to see me and to celebrate with me, I graduated, had a job interview for a job down south, moved out of my flat, we travelled the South Island together – and then I flew home with them.

The same day I got a negative reply to the job I had the interview for. The next four weeks I suffered from jetlag and it took me much longer to get over my New Zealand-homesickness.

Until then, I hid in my cave at home and sent one application the other – must of them without any success.

And then I finally decided to go back to uni to add a Masters Degree to my Diploma – and then I got this email from London. I had only sent one application off to England and the very same company now asked me to give them a call. So the next day I rang and they send my some work samples to do. Emails and phone calls went backwards and forwards between England and Germany for nearly four weeks, until in August I jumped on the train for a short trip to London to view a flat and have a look around my future workplace.

I got the flat and I got the job and so on Summer Bank Holiday, the last weekend in August, I packed my bags and went to London, starting work the following day.

Tatatataaaaa… may I introduce myself? Sabrina, journalist in London.

Journalist specialising in entertainment news – in other words: gossip and tittle-tattle about celebrities – but someone has to do the job, right?

So now I spend five days a week writing stories on Axl Rose, when concert-goers throw bottles at him, Daniela Katzenberger (no, you really don’t need to know her – I didn’t know her until last week, either), when she lowered her eyebrows, and Tokio Hotel, when they are being robbed again.

Worldnews, I know…

Nevertheless, it seems to be irrelevant what stars and celebs are up to, but writing about it is still fun. You wouldn’t believe what kind of weird stories we hear everyday.

My colleagues are nice and I get on with my flatmates really well, even though they are away this weekend.

COLOURFUL: Camden (pic: own)

Therefore, I’m all by myself and so I spend the day in Camden Town, visiting the famous Camden Markets.

In my travel guide book, it says the Camden Markets are a must-go; and I wasn’t dissappointed when I got there. Camden Market is that big and widespread, that I actually got lost a couple of times (everyone who knows about my geography marks at school is not surprised, I know)!

Even just making your way to the Market is an experience in itself, as you see so many colourful houses one after the other, tattoo and piercing studios, leather jacket sales, cheap jewellery shops, Doc Marten‘s stores and inbetween the occassional KFC or Subway restaurants… all the fronts decorated with huge statuaries, bright colourful motives that give a hint of what can be found in the stores below.

VILLAGE MARKET: Camden Lock (pic: own).

The actual market itself – which actually contains of a number of markets alltogether – is even more colourful, shriller and even more exciting.

Once you actually put yourself in the middle of the action, you can‘t get enough from looking at all the things that are being offered there. Jewellery, art, clothes, accesories, pictures, jackets, gumboots, vinyl records, instruments, photographies, furniture, sweets, candles, antiques, CDs and ethnic food as far as you can look…

Verfasst von: sabrina | 15. März 2010

15/03/2010 ~ Aus die Maus

~ 15 Februar 2010 ~

Gerade eben habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass auf meinem Kalender immer noch Februar ist. (Okay, man könnte jetzt argumentieren, dass das ohnehin ein Kalender von 2009 ist und es deshalb eh keine Rolle spielt, welcher Monat ist, aber das ist eigentlich kein Argument, denn von 2009 ist er deshalb, weil ich vor dem Jahreswechsel zu spät zur Mall kam und die Bon Jovi Kalender für 2010 schon weg waren).

FEBRUARY FACE: David Bryan (pic: wikipedia)

Grund dafür ist nicht, dass ich David Bryan (der im Februar abgebildet ist, weil er da Geburtstag hat) lieber mag als Jon Bon Jovi (der im März Geburtstag hat und deshalb im März abgebildet ist) oder dass mir der Kalender nicht gefällt und ich ihn deshalb nicht anschaue und es deshalb nicht gemerkt habe, dass ich ihn umdrehen sollte (stimmt nicht!).

Grund ist schlichtweg, dass ich quasi den ganzen März über in der Schule verbracht habe. Hätte ich einen Schlafsack besessen, hätte ich wahrscheinlich dort übernachtet, das wäre einfacher gewesen. Ich hab alle meine Mahlzeiten in der Schule zu mir genommen und war eigentlich nur daheim, um ein paar Stündchen zu schlafen und mir andere Klamotten anzuziehen.

Und demnach habe ich nicht einmal drangedacht, den Kalender umzudrehen. Oder auch nur anzugucken.

Letzte Woche war ich davon überzeugt, dass wenn man jemals einen Film über mein Leben drehen würde, dies die Stelle wäre, an der im Hintergrund „Junge“ von den Ärzten gespielt würde.

Junge, warum hast du nichts gelernt? Warum gehst du nicht zu Onkel Werner in die Werkstatt, der gibt dir ne Festanstellung, wenn du ihn darum bittest… Denk an deine Zukunft, denk an deine Eltern… [Die Ärzte | Junge]

Am Wochenende tendierte ich dann doch eher zu den Toten Hosen:

It‘s getting more than I can take, it‘s like a band tightening around my head, if you keep pushing, something‘s going to break… why can‘t you just leave me alone, solitude is a faithful friend, I‘ll sort my life out on my own, I just want this pressure to end… [Die Toten Hosen | Pushed Again]

Und am Samstagabend war ich – zum vierten Mal in dieser Woche – bereit, in den Bus zu steigen und zum Flughafen zu fahren. Aber dann fiel mir ein, dass ich

  • mir kein Flugticket nach Deutschland leisten könnte
  • meine Eltern und mein Bruder schon bald auf dem Weg hierher sein werden (und ich ihnen den Urlaub vermiesen würde, wenn ich jetzt die ganzen Planungen durcheinanderbrächte)
  • ich ein totales Chaos verursachen würde, wenn ich jetzt in den Flieger stieg (weil wer sollte sich dann bitte um meinen ganzen Kram in der Wohnung kümmern?)

ARBEITSPLATZ: Mein Kaffeebecherturm zum Endspurt (pic: own)

Also hörte ich weiter guten deutschen Rock und starrte weiter mein leeres Word-Dokument an und hoffte, die Panik und die Schreibblockade doch noch irgendwie überwinden zu können.

ABER der Stress lohnte sich am Ende doch. Mehr oder weniger.

Am Donnerstag bin ich – nach mehreren Nachtschichten – mit meiner ganzen Arbeit fertiggeworden und habe sie pünktlich abgegeben. Jetzt hab ich 59 Artikel auf meinem Progress Report (= mein Zeugnis) stehen und hab bis zur Graduierung 25. März nichts mehr zu tun.

Diese erfreulichen Nachrichten wollte ich euch eigentlich gleich am Donnerstagabend zukommen lassen, aber als ich von der Schule heimkam, fiel ich erstmal wie tot ins Bett und schlief die ganze Nacht durch. Gleiches Spiel am Freitag. Und gestern verbrachte ich gleich so ziemlich den ganzen Tag im Bett, schlief dann wieder die ganze Nacht durch und wenn ich mich jetzt hinlegen würde, würde ich wahrscheinlich gleich wieder weiterschlafen. 🙂

Ich habe jetzt also endlich wieder ein Leben. Es ist ziemlich komisch, ein ganzes Wochenende über daheim zu sein und sich wegen nichts zu stressen.

Am Freitagabend hab ich mir auf dem Heimweg noch ein Buch gekauft. Ich wollte mir ja eigentlich keines mehr kaufen – immerhin muss ich in einer Woche umziehen und ich habe beileibe genug Krempel – aber schließlich hab ich sonst ja GAR NICHTS zu tun…

Also habe ich mir „The Time Traveler‘s Wife“ von Audrey Niffenegger gekauft.

Zwar hat mir jeder, der es schon gelesen hat, gesagt, dass es gut ist, aber es ist wirklich gut! (Damit will ich sagen, dass die Leute nicht immer Recht haben, wenn sie sagen, dass ein Buch gut ist. „Das Parfüm“ von Patrick Süskind finden ALLE gut. Ich finde, es ist Zeitverschwendung, auch nur den Text auf dem Einband zu lesen.)

Wie auch immer, in „The Time Traveler‘s Wife“ kommt nicht nur Rainer Maria Rilke vor, mein Lieblingsdichter (der einzige, bei dessen Gedichten das Interpretieren in der Schule Spaß gemacht hat), sondern hin und wieder auch ein Satz in Deutsch (weil der Protagonist deutsch spricht) und gestern Abend kam ich an eine Stelle, an der der Protagonist in ein deutsches Lokal in Chicago geht und Spätzle isst!

Daraufhin bin ich gestern Abend noch zum Supermarkt, hab Eier gekauft und mir dann Spätzle mit grünen Bohnen gekocht. Yum.

Wie immer hab ich zu viel gemacht (Teig ist zu dünn –> mehr Mehl –> Teig ist zu dick –> mehr Wasser –>…), das heißt, ich werde also die ganze Woche über Spätzle essen. Am Donnerstag kommt nämlich Julia wieder zurück nach Wellington und da werde ich natürlich für sie auch wieder Spätzle kochen.

Ach, das hätte ich doch fast vergessen:

  • Wellington wird jetzt Wellywood (der Flughafen will ein Wellywood-Schild aufbauen)
  • Am Freitag gab es einen Tornado (zehn Minuten nachdem ich meinen Kaffee holen gegangen war – Glück gehabt, sonst wär mir ein Mülleimer um die Ohren geflogen)
  • Killerwale statteten Wellington einen Besuch ab
  • Oh und weil ich mit meiner ganzen Schularbeit so beschäftigt war, ist mir der Knüller des Jahrhunderts entgangen: ein Kiwi hat zwei Flaschengeister auf TradeMe (neuseeländisches Ebay) versteigert. Drei Tage später war der Artikel im Spiegel. Hätt ich dran gedacht, hätte ich die Story schreiben und an den Spiegel schicken können. Verdammt.

Aber jetzt genug der Kuriositäten. Ich frag mich manchmal eh schon, was ihr eigentlich denkt, wo ich hier gelandet bin, nach allem, was ich so berichte. Haha.

~  ~  ~

So I just realised in shock that the calendar on my bedroom wall is still on February. (Okay, I guess you could argue it does not matter which month it is, since it is a calendar of 2009, but that is actually not an argument, because the calendar is from 2009 because at the end of last year I didn’t make it to the mall on time and all the 2010 Bon Jovi calendars were already sold out when I got there).

FEBRUARY FACE: David Bryan (pic: wikipedia)

Anyhow, the reason is not that I like David Bryan (who’s birthday is in February, hence his picture is on the Febraury-page) more than Jon Bon Jovi (who’s birthday is in March, hence his pic is on the March-page) or that I don’t like the calendar at all and therefore haven’t noticed that it is still on Febraury, because I never take a look at it (not true!).

The reason is simply, that I spent pretty much all of March at school. If I had a sleeping bag, I would have taken it to school for a sleep-over, that would have been so much easier. I ate all my meals at school and just come home to sleep for a few hours and to get changed, really.

And therefore, I haven’t even thought of turning the page on the calendar. Or even to look at it.

Last week, I was deeply convinced that if they‘d ever make a movie about my life, this would be the scene in which they‘d play „Junge“ by Die Ärzte as a soundtrack:

Junge, warum hast du nichts gelernt? Warum gehst du nicht zu Onkel Werner in die Werkstatt, der gibt dir ne Festanstellung, wenn du ihn darum bittest… Denk an deine Zukunft, denk an deine Eltern… [Die Ärzte | Junge]

During the weekend, I then changed my mind to Die Toten Hosen:

It‘s getting more than I can take, it‘s like a band tightening around my head, if you keep pushing, something‘s going to break… why can‘t you just leave me alone, solitude is a faithful friend, I‘ll sort my life out on my own, I just want this pressure to end… [Die Toten Hosen | Pushed Again]

And by Staurday night I was – for the forth time that week – ready to hop on a bus and go straight to the airport. But then I remembered that

  • I couldn‘t afford to pay the airfares to Germany
  • my parents and my brother would be on their way over soon (so I would mess with their holidays plans and everything if I‘d catch a plane back home now)
  • I would cause total mayhem and chaos, if I‘d hop on a plane now (who would take care of all my stuff at my flat?)

So I kept listening to good old German rock and kept staring at my empty Word document, hoping panic and writer‘s block would finally disappear.

WORKPLACE: Coffee cup tower (pic: own)

BUT in the end the stress was worth it. More or less.

On Thursday – after a series of what I’d like to call ’night shifts‘ but are correctly spelled allnighters, I guess – I finished all my final work and handed it in before deadline. Now I have 59 stories on the tally of my progress report and nothing left to do until gradtuation on March 25.

I was bound to tell you those lucky news on Thursday evening, but when I came home from school, I literally fell into bed like a corpse and slept all night through. Same on Friday. And yesterday I spent pretty much the entire day in bed, to be honest, then slept through all night and if I’d lie down right now, I would most likely fall asleep, too. 🙂

So I do actually have a life again. It is quite awkward being at home all weekend and not having to stress about things.

On Fridaynight I bought a new book on my way home. I actually did not want to buy another book – since I have to move out in, like, a week and I have certainly more than enough stuff – but I have NOTHING to do at all…

So I bought „The Time Traveler‘s Wife“ by Audrey Niffenegger.

Although everyone who has read it so far, told me that it was an incredibly good book, I now have to say that it is in fact an incredibly good book. (I mean, when people tell you a book is good, they are not necessarily right. EVERYONE loved „Das Parfüm“ by Patrick Süskind, whereas I reckon even reading the text on the back is such a waste of time.) However, in „The Time Traveler‘s Wife“ there is not only Rainer Maria Rilke, my favourtie poet (the only one who‘s poems were actually fun to interpret at school) mentioned, but also the occassional sentence in German (the protagonist speaks German) and last night I came to a chapter in which the protagonist goes to a German restaurant in Chicago to eat Spätzle!

Susequently, I walked down to the supermarket, got myself some eggs and made Spätzle and green beans for dinner. Yum.

As usual, I made far to many (dough is too thin –> add flour –> dough is not thin enough –> add water –>…), so I will have Spätzle for the rest of the week. Julia is going to come back to Wellington and so I will make some Spätzle for her, too.

Oh, I almost forgot abouth that:

  • Wellington will be Wellywood (the airport plans to install a Wellywood-sign)
  • on Friday, a little tornado hit Wellington (ten minutes after I had gotten myself a cup of coffee – lucky me, a little later and I would have had a rubbish bin blowing up in my face)
  • killer whales visited Wellington
  • Oh and because I was so focused on my school work, I missed the scoop of the century: a Kiwi sold two bottled ghosts on TradeMe (the New Zealand version of Ebay). Three days later, the Spiegel had the story. Could have been my story if I had thought of writing it and sending it to them. Dammit.

But enough of curiosities now. I wonder already what you guys must be thinking where I ended up at, after all those stories I keep telling you. Haha.


Verfasst von: sabrina | 1. März 2010

01/03/2010 ~ Runaway

Verfasst von: sabrina | 19. Februar 2010

17/02/2010 ~ Faschingsumzug

~ 17 Februar 2010 ~

Mein Leben wird einfach niemals langweilig. Zum Beispiel habe ich da eine Mission: Touristen-Jagd.

Ich muss für einen Artikel internationale Touristen aufspüren, die mit dem Wohnmobil in Wellington sind und es absolut schockierend finden, dass es hier keinen Campingplatz gibt.

Okay. Also hab ich mich letztes Wochenende auf die Lauer gelegt und dieöffentlichen Parkplätze um Te Papa und das Michael Fowler Centre abgegrast. Da waren sogar Wohnmobile geparkt. Nur die Camper waren ausgeflogen. Also habe ich mich heute wieder auf die Lauer gelegt – und hab sogar ein paar Touristen gefunden. Ein kleiner Tagesbericht:

Wohnmobil 1: Familie aus den Niederlanden. Hinreißend. Absolut nett. Wunderbare Unterhaltung. Ein nettes Foto gemacht. Perfekt.

Problem: Auf die Frage, wie sie es denn fänden, dass es in Wellywood keinen Campingplatz gibt, meinten sie, das sei doch nicht schlimm. (Falsche Antwort, Leute, das wollte ich doch nicht hören!)

Wohnmobil 2: Klopf – klopf. Hallo! – Misstrauische Gesichter. Ja, sie beantworten meine Fragen aber nur, wenn es sehr schnell geht, sie seien nämlich im Stress. Stellt sich heraus, die Familie ist aus Deutschland (das erklärt einiges). Kind heult. Anderes Kind lacht. Frau macht gar nichts. Mann beantwortet jede Frage nur mit einem „Ja“ und „Okay“. Kind heult wieder, das andere wirft einen Stift durch’s Wohnmobil. Ich verzichte auf mein Foto und mache die Fliege.

Wohnmobil 3: Drei ältere Herrschaften, eindeutig Touristen, die sich in einer mir fremden Sprache unterhalten. Lächle beherzt, gehe auf sie zu und stelle mich vor. „Ist das Ihr Wohnmobil?“ Einvernehmliches Nicken. „Ich bin eine Studentin und-…“ Entsetztes Kopfschütteln, dann Zeichensprache: sie sprechen kein Englisch. Auch kein Deutsch. Und ich spreche kein was-auch-immer.

Wohnmobil 4 – 6: Herrenlos.

Sieht so aus, als würde ich die Tage noch weitere Ausflüge auf die öffentlichen Parkplätze der Stadt machen und nach neuen „Opfern“ Ausschau halten. Ach, wie ich diese Vox-Pops doch liebe! Und die deutschen Touris erst! Immer im Stress, immer schlecht gelaunt, immer kurz angebunden und immer argwöhnisch! Und kompliziert!

Am Schockierendsten finde ich allerdings, dass ich manchmal leider feststellen muss, dass ich diesbezüglich selber immer noch sehr „deutsch“ bin, was manche Sachen angeht. Manchmal muss ich mich auch überwinden, nicht gestresst/schlecht gelaunt/kurz angebunden/argwöhnisch/kompliziert zu sein.

Zum Beispiel, als mir letztes Wochenende gesagt wurde, ich müsse umziehen. Diese Ankündigung löste bei mir sofort Stress/schlechte Laune/Argwohn/Kompliziert-Sein aus. (Kurzangebundenheit nicht – es gibt nur sehr wenige Menschen, die es schaffen, mich sprachlos zu machen, hahah!)

Ich habe keine Ahnung, warum ich überhaupt von Apartment 67 in 65 hab ziehen müssen, aber ironischerweise ist 65 ja das Apartment, in das ich von Anfang an hätte ziehen sollen, von daher gehe ich davon aus, dass das ist, was man im Allgemeinen „Schicksal“ oder „das Gesetz des Murphy“ nennt.

Wie auch immer, ich hab so ziemlich jeden Abend der Woche damit verbracht, Sachen zu packen, Kisten zu schleppen, umzuräumen, aufzuräumen und – ihr habt’s schon erraten – mich unnötig zu stressen. (Ich stresse mich immer unnötig, von daher ist das eigentlich überflüssig zu erwähnen).

Gestern Morgen bin ich dann also umgezogen und mir ist aufgegangen, dass bei euch die Woche ja Fasching war – der ganze Spaß war also auch noch ein FASCHINGSUMZUG! Haha. (Okay, ich geb’s ja zu, der Witz war etwas lahm.)

Jetzt habe ich ein größeres Zimmer, aber dafür eine kleinere Küche, den Schreibtisch am Fenster, aber dafür eine andere Aussicht (auf die fensterlose Rückwand eines großen, grauen Hauses, extrem langweilig), weniger Straßenlärm, aber dafür mehr Lift-Lärm (der Aufzug ist direkt gegenüber unserer Wohnungstür)…

So hat eben alles Vor- und Nachteile. Und: ich wohne ohnehin nur noch vier Wochen hier. Und ja, der Gedanke stresst mich schon wieder.

Soviel zum Thema „komplizierte Deutsche“…

~  ~  ~

My life never gets boring. There is, for example, this new mission I have: tourist-hunt.

I have to trace some international tourists, who are in Wellington with their campervans and are outraged about the fact that there are no motorcamps in the city, for an article.

Okay. So last weekend, I lay in ambush and searched the public car parks around Te Papa and the Michael Fowler Centre.

There even were some campervans. Only that the campers weren’t there. So the other day I lay in ambush, again – and even found a few tourists. Here’s the account of my day:

Campervan 1: Family from the Netherlands. Lovely. Absolutely nice. Great conversation. Took a marvellous picture. Perfect.

Problem: They answered the question what they thought about Wellington not having any camping grounds, with the answer that it wasn’t too bad and wouldn’t matter too much. (Wrong answer, guys, that’s not what I wanted to hear!)

Campervan 2: Knock – knoch. Hello! – Suspicious faces. Well, they only answer my questions if it’ll be done quickly, because they are very busy. Turns out the family is German (that explains a lot). Child cries. Other child laughs. Woman doesn’t do anything at all. Man answers every question with a „Yes“ and „Okay“. Child starts crying again, the other one throws a pencil through the campervan. I decide not to insist on taking a photo and dissappear.

Campervan 3: Three oldsters, clearly tourists talking in a foreign language. I smile courageously, walk up to them and introduce myself. „Is that your campervan?“ agreeable nods. „I am a student and-…“ horrified head-shaking, then sign language: they don’t speak English. Nor German. And I don’t talk what-ever.

Campervan 4 – 6: Abandoned.

Looks like I have to go back to the public car parks to look for new „victims“ some other day. Jeez, how I love those vox pops! And those German tourists even more! Always stressed, always in a bad mood, always curt and always suspicious! And complicated!

The most shocking I find, however, that I notice quite often that I still have that little bit of „Germanness“ myself, when it comes to certain things. Sometimes I really have to force myself not to be stressed/in a bad mood/curt/suspicious/complicated myself.

For example, when last weekend they told me that I had to move. This announcement automatically lead to me being stressed/in a bad mood/suspicious/complicated. (Not curt though – only very few people manage to shut me up, really, hahaha!)

I’ve got no clue whatsoever might have been the reason for making me move from apartment 67 to apartment 65, but ironically 65 is the apartment I should have moved into right from the beginning, anyway, so I assume this is what you would generally call „fate“ or „Murphy’s law“.

Anyway, so I spent basically every night this week with packing things, carrying boxes, cleaning up, tidying up and – you may have guessed – stressing myself for no reason. (I always stress myself for no reason, so it is actually unnecessary to say).

So I moved yesterday morning and realised that it was Fasching (carnival) this week – so all the hassle was basically a CARNIVAL MOVE! Haha. (Okay, I admit, that was a pretty lame joke.)

Now I’ve got a bigger room, but a smaller kitchen, the desk under the window, but a different view (on the window-less back wall of a big, grey house, extremely boring), less noise from the street, but more noise from the lift (the elevator is right opposite our apartment door)…

So I guess everything has its pros and cons. And: I will be living here for only four weeks anyway. And yes, the thought stresses me extremely.

So much on the topic of „complicated Germans“…

Verfasst von: sabrina | 1. Februar 2010

01/02/2010 ~ Overload

~ 1 Februar 2010 ~

Meine Nur-noch-wenige-Wochen-bis-zu-meinem-Studien-Abschluss-Panikattacke hat mich dazu veranlasst, mich innerhalb weniger Tage durch mein Bücherregal zu lesen. Bücherregal ist vielleicht zu viel gesagt… ich spreche hier von der (dank Gepäckbegrenzung im Flieger auf neun Exemplare beschränkten) Bücherreihe auf meinem Schreibtisch, die ich wochenlang nicht angerührt hatte.

Aufgrund meinen Kalkulationen, dass mir nur noch wenig Zeit blieb, um meine journalistischen Fähigkeiten zu perfektionieren, ehe ich in die „echte Welt“ hinausgeschickt würde und mich als harter Einzelkämpfer meinen Weg durch den Dschungel des Lebens suchen müsste, kam mir der Gedanke, dass ich bis zum Tag der Graduierung vielleicht auch alle meine Bücher gelesen haben sollte. Ansonsten hätte es sich ja nicht gelohnt, sie extra mitzubringen. Und die, die meine Mutter extra herübergeschickt hatte, wären erst recht umsonst gewesen…

Ich gebe zu, dass meine Denkweise manchmal etwas verquer ist, aber so ist das eben.

KREATIVITÄTS-ÜBERSCHUSS (pic: own).

Daran kann ich auch nichts ändern. Genausowenig, wie ich etwas daran ändern kann, dass ich gerade im Moment einen unglaublichen Drang spüre mit großen Worten („Dschungel des Lebens“, „harter Einzelkämpfer“) um mich zu werfen. Das liegt daran, dass ich zur Zeit an einem Kreativitäts-Überschuss leide. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt (diejenigen, denen ich gnadenlos die Ohren vollgejammert habe), oder auch nicht (alle, die ich davon verschont habe, die aber durchaus in die Schusslinie zum Ohren-Volljammern hätten geraten können),

war ich vor Weihnachten einem KreaTief zum Opfer gefallen. Manche nannten es „Quarter life crisis“, andere „Identitätskrise“. Ich nannte es „alles-was-mir-jemals-Freude-bereitet-hat-kotzt-mich-an-und-alles-worin-ich-jemals-gut-war-klappt-nicht-mehr-Krise“. Das beinhaltete so ziemlich jeden Lebensbereich, deshalb war es für einige Wochen auch recht verheerend: ich konnte nicht mehr kochen, backen, zeichnen, malen, fotografieren, schreiben. Der Kurs machte keinen Spaß mehr (weil ich das Gefühl hatte, nicht voranzukommen) und ich fragte mich, wie meine Zukunft aussehen sollte, wenn ich NICHTS mehr tun konnte. Bisher war mein Masterplan nämlich gewesen, Pulitzer-Preis-Journalistin/Hall-of-Fame-Rockstar zu werden, in meiner Freizeit fiktive Romane zu schreiben und für meine Roadies und Verleger Kuchen zu backen. Und wenn ich mal ne Pause brauchte, würde ich malen. (Würde das nicht klappen, bliebe immer noch die Variante, in Wien eine Bäckerei zu eröffnen und für das Stück Rührküchen drei Euro zu verlangen).

Nun, da ich aber diese ganzen Dinge nicht mehr tun konnte, weil ich einfach nicht mehr gut darin war, war ich ratlos. Und nicht mal Lesen machte mir mehr Spaß, ich konnte mir keine zehn Minuten auf ein Buch konzentrieren. Nicht einmal meine Shorthand-Schreibgeschwindigkeit konnte ich aufrechterhalten, womit mein Karriereplan B (Shorthand-Lehrerin, bis ich als Rockstar/Schriftstellerin entdeckt werde) auch ins Wasser fiel.

Zum Glück hatte ich dann jedoch Urlaub und schöne Ferien, konnte mich ein bisschen entspannen, Abstand gewinnen und dann Mitte Januar wieder hochmotiviert ins neue Jahr starten.

Meinem Schreib-Entzug wurde ich mit den 16 Artikeln gerecht, die während meines Praktikums bei der Wochenzeitung The Wellingtonian aus meiner Feder (na ja, meinen Fingerspitzen auf der Tastatur) sprudelten. Einer davon – erschienen auf der Titelseite – hatte meinem Tutor zufolge den längsten Einleitungssatz in der Geschichte des Journalismus. Soviel also zu meiner wiedergekehrten Motivation.

Trotzdem ist da immer noch diese viele Kreativität, die sich allmählich ein Ventil sucht.

Am liebsten würde ich alles verschönern, die NewsWire-Redaktion, die Fassaden der Bürogebäude, an denen ich morgens vorbeilaufe, und mein Zimmer.

Letztes Wochenende habe ich ein paar Fotos ausgedruckt und eine „Pimp-my-Tagebuch“-Aktion gestartet. Außerdem habe ich wieder mit dem Zeichnen angefangen (letzte Nacht, als ich nicht schlafen konnte, schnappte ich mein Skizzenbuch und zeichnete darauf los).

Ich schreibe wieder mit Enthusiasmus, wie nicht zu übersehen ist, und dass ich heute den Hang zum Schwafeln habe, könnte auch damit zu tun haben, dass wir in der Schule diese Woche über „Farbe“ im Schreiben von Feature-Artikeln für Zeitungen und Magazine gesprochen haben. Im Prinzip wurde uns gesagt, dass wir endlich ein bisschen kreativ sein dürfen, wenn wir ohne viele Worte, aber mit sorgfältig gewählten Hinweisen Personen und Situationen beschreiben, um ein klares Bild zu skizzieren.

Und da ich den ganzen Tag an all die vielen schönen Worte dachte, die ich tippen könnte, aber nicht zum Schreiben kam, entlädt sich meine gesamte Kreativität jetzt gerade hier. Gut, nicht meine gesamte Kreativität… aber mein Hang zu hochgestochenen Ausdrücken eben…

KATHEDRALE: Borders (pic: own).

Die Kunst des Lesens habe ich wie gesagt auch wiederentdeckt – was mir einen Grund verschafft, dem Borders Buchladen auf Lambton Quay morgen einen Besuch abzustatten.

Bei uns haben diese Woche übrigens zwei Dinge Einzug gehalten: die Aussies und der Sommer. Die Aussies deshalb, weil AC/DC in der Stadt sind. Und der Sommer, weil es Ende Januar und verdammt noch mal Zeit dafür ist.

Das mit dem Sommer, das ist so eine Sache. Im Prinzip hatten wir hier ja seit Ende Oktober immer wieder wärmere Tage und Sonnenschein… nur dummerweise immer Regen und Kälte zwischendurch (vor allem am Wochenende). Theoretisch kann es sogar sein, dass das immer noch so ist, schließlich war letztes Wochenende recht trüb, aber diese Woche war eindeutig wärmer als die vergangenen Wochen, weil es nachts kaum abkühlte. Was zwar einerseits wirklich toll ist, andererseits aber auch dazu führt, dass ich nachts nicht schlafen kann, stundenlang wachliege und dann, fit wie ein Turnschuh, Mitternachts-Malen und Stephanie Plum-Bücher-Marathons veranstalte. Was dann zur Folge hat, dass ich am nächsten Morgen zu spät aufstehe, zur Schule hetzen muss, dort feststelle, dass alle anderen auch spät dran sind, ich mir also hätte Zeit lassen können. Dann nehme ich mir vor, am Abend früher schlafen zu gehen, um am nächsten Morgen früher aufstehen zu können. Da ich aber am frühen Nachmittag von der vorigen kurzen Nacht schon extrem müde bin, brauche ich einen Kaffee… dann noch einen und dann bin ich abends wieder mega-aufgekratzt. Und kreativ. (Nachts konnte ich schon immer am besten schreiben). Und DANN – fängt das ganze Theater von vorne an.

Aber trotzdem ist es schön, dass der Sommer da ist. Gestern habe ich den ganzen Tag am Strand verbracht – und das war auch mal wieder eine ganz neue Erfahrung. Ich bin ja in Neuseeland schon an so einigen Stränden gewesen… in Eastbourne, in Petone, Kaiteriteri, in Nelson, am Lake Taupo, im Abel Tasman National Park… aber noch nie in Wellington.

STRAND: Scorching Bay (pic: own).

Eigentlich hatte ich zur Scorching Bay fahren wollen, aber nachdem ich in den falschen Bus gestiegen war, wollte ich bei dieser Hitze das Risiko nicht auf mich nehmen, stundenlang mit dem Bus durch die Gegend zu fahren, um letzten Endes womöglich doch nicht am richtigen Ort herauszukommen. Also stieg ich am Courtenay Place wieder aus und machte mich zu Fuß auf den Weg in Richtung Oriental Parade.

Und an dem kleinen Mini-Strändchen direkt hinter dem Freyberg Pool beschloss ich gleich, zu bleiben. Das Wetter hatte halb Wellington ans Meer gelockt und das kleine Sandstück war vermutlich zu 80% voller Deutscher. Der Rest waren Holländer, Franzosen und Kiwis. Die Deutschen erkannte ich daran, dass sie grimmig guckten und Wanderklamotten trugen. Die Niederländer… nun ja, an der Sprache hauptsächlich (ein Aha-Erlebnis: „Ui, der spricht auch Deutsch. Sieht gar nicht wie ein Deutscher aus. Hm. Nee, jetzt spricht er Englisch. Komisch, ich versteh den gar nicht. Ah! Ein Niederländer!“). Und die Kiwis… das waren die Entspannten, die Takeaway-Kaffee-Becher neben sich im Sand stehen hatten.

[Artikel in The Wellingtonian: Orienteering, Bowls, Matangi trains, Glee club, Council flats, Cardboard Box for Haiti, Coffee Cups, Vessels, Rubbish Truck]

~ ~ ~

So my just-a-few-weeks-until-my-graduation-from-polytech-panic attac made me read my way through my entire book shelf in only a couple of days. Well, speaking of a book shelf may be too much… what I am talking about here is the line of books (thanks to luggage weight limitations on airplanes narrowed down to nine items) on my desk, which I didn‘t touch for weeks.

According to my calculations, which said that I had only little time left to perfect my journalistic skills ere now I would be pushed out into the „real world“ where I would have to fight my way through the jungle of life as a lone wolf, I came to the conclusion that I will have to have read all my books by graduation day. Otherwise it wouldn‘t have been worth bringing them all over. And especially those, my mum sent over, would have been just a waste of money really…

CREATIVITY OVERLOAD (pic: own).

I admit that my way of thinking might sometimes be strange, but that‘s how it is. Can‘t change it. Neither can I change that I feel an incredible urge to throw big words („jungle of life“, „lone wolf“) around. That is, because I suffer from a creativity-overload these days. You may or you may not have noticed (those of you who I mercilessly had a whinge at surely have noticed, the other ones were just lucky not to come into the firing line of my whinging), that before Christmas I had been fallen victim to a creative low. Some called it „quarter life crisis“, others said it was an „identity crisis“. I called it „everything-I-ever-used-to-enjoy-makes-me-sick-and-everything-I-was-ever-good-at-does-not-work-out-anymore-crisis“. This included basically every aspect of my life, which is why it was so devastating for a few weeks: I could no longer cook, bake, draw, paint, take pictures, write. I did not enjoy going to class (because I felt like I was going nowhere with my work) and I was wondering how my future would look like when there was NOTHING left for me to do. So far, my masterplan had been to become a Pulitzer-prize-winning-journalist/Hall-of-Fame-rockstar, to write fictional novels in my spare time and to bake cakes for my roadies and publishers. (In case that didn‘t work out, I still had the option to open a bakery and cake shop in Vienna where I would take three Euros for a piece of stirred cake).

Well, since I wasn‘t able to do all those things anymore because I didn‘t seem to get anything done, I felt puzzled. I did not even enjoy reading a book any longer, I couldn‘t even concentrate for ten minutes. And I did not even manage to hold up my shorthand-speed, which meant that career plan B (shorthand teacher, until I was discovered as rockstar/novelist) fell through.

Luckily, I then had holidays and a great vacation, was able to relax a little, go on distance, and went back to my old motivation in the middle of January.

I did justice to my writing-withdrawl when I pumped 16 print stories during my internship at The Wellingtonian out of my quill (or my fingers typing on the keyboard, rather). One of them – published on the front page – had the longest intro sentence in history, according to my tutor. That much on the subject of my reverted motivation.

But still, there is all that creativity, that is seeking an outlet. I would love to decorate everything, the NewsWire newsroon, the facades of Wellington‘s office buildings, my room.

Last weekend, I printed some photos and started some „Pimp-my-diary-action“. I also started drawing again (last night, when I couldn‘t sleep, I grabbed my sketchbook and started drawing). I write with enthusiasm (as you can see) and that I tend to ramble today, might be because all week we have been talking about „colour“ in „feature writing“ for newspapers and magazines at school. Basically, we got told that we are finally allowed to be a little creative, when writing with few words, but carefully chosen hints to describe people and situations to draw a clear sketch of a situation.

And because I spent all day thinking about all those nice words I could type, but didn‘t get to write, my whole creativity is erupting here and now.

CATHEDRAL: Borders (pic: own).

Okay, not my whole entire creativity… but my tendency to the use of high-toned, posh expressions…

I also rediscovered the art of reading – which gives me a reason to pay a visit to Borders bookshop on Lambton Quay tomorrow…

There were two things that found their way into town this week, by the way: the Aussies and summer. The aussies, because AC/DC are in town. And summer, because it‘s end of January and it‘s high time for summer, for Heaven‘s sake.

That summer-thingy is quite a thing, though. We basically had warmer days and sunshine since the end of October… but unfortunately there was always rain and cold weather in between (especially on the weekends). So theoretically, it could still be the same situation, not quite sure though, because last weekend was rather cloudy, but this weekend was much warmer and nicer than the last few weeks, because it didn‘t cool down over night. Which is nice of course, on the one hand, but on the other hand it keeps me up at night, so I lie awake for hours and can‘t sleep and then, as fit as a fiddle, get up to host midnight-drawing and Stephanie Plum-novel-reading-marathons. And then, next morning I get up too late, have to hurry to get to school on time, find out there, that everyone else is running late, too, which means I could have allowed myself plenty of time. Then I decide that I would go to bed earlier that night, so that I would be able to get up ealier on the next morning. But because the night before was rather short, I already get tired in the early afternoon, need a coffee… then another one and then I end up being in high spirits at night again. And creative. (Nighttime has always been the best time of the day for me to write). And THEN – the whole rigmarole starts from scratch.

But still, it‘s nice having finally summer here. Yesterday, I spent all day at the beach – another new experience for me. I have been to quite a few New Zealand beaches so far… in Eastbourne, in Petone, in Kaiteriteri, in Nelson, at Lake Taupo, at the Abel Tasman National Park… but never in Wellington.

BEACH: Scorching Bay (pic: own).

I actually wanted to go to Scorching Bay, but then I went onto the wrong bus and didn‘t want to take the risk of riding the bus through town for hours and hours, just to finally get off at the wrong end. So I got off at Courtenay Place and walked to Oriental Parade.

And at the little mini-beach next to the Freyberg Pool I decided to stay. The weather attracted half of Wellington‘s population to the beach and that small piece was occupied by a huge number of people of which 80% were most likely Germans. The rest was probably Dutch, French and Kiwis. I recognised the Germans because of how grumpy they looked and because they were wearing trekking clothes. The Dutch… well, I kind of recognised the language (it was an aha experience: „Ui, he is also speaking German. Doesn‘t look like a German, though. Hm. Nah, now he‘s speaking English. Weird, I can‘t even understand what he‘s saying. Ah! A Dutch person!“)

And the Kiwis… we‘re the relaxed-ones, with takeaway coffeecups in the sand next to them.

[Articles in The Wellingtonian: Orienteering, Bowls, Matangi trains,Glee club, Council flats, Cardboard Box for Haiti, Coffee Cups,Vessels, Rubbish Truck]

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